Post-Vakzin-Syndrom (PVS): Die unsichtbare Herausforderung nach der Impfung
- Ricokernchen1
- 15. Okt. 2024
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Okt. 2024
Post-Vakzin-Syndrom
Ein unterschätztes Leiden, das Aufmerksamkeit verdient
Seit Beginn der COVID-19-Impfkampagne haben Millionen Menschen weltweit von den Impfstoffen profitiert. Doch während die Mehrheit gut auf die Impfung reagiert, gibt es Menschen, die Monate nach der Impfung mit anhaltenden Beschwerden kämpfen. Diese Symptome ähneln denen von Long COVID und sind oft schwer zu diagnostizieren. Betroffene fühlen sich erschöpft, leiden unter Muskelschmerzen, neurologischen Störungen und weiteren körperlichen und psychischen Beschwerden.
Dieses Phänomen wird als Post-Vakzin-Syndrom (PVS) bezeichnet.
In diesem Blogbeitrag möchte ich Sie darüber aufklären, was hinter dem PVS steckt, welche Rolle der mRNA-Impfstoff und das Spike-Protein spielen und welche Symptome typisch sind. Als Nährstoffberater und Hormoncoach habe ich seit Beginn meiner Tätigkeit vermehrt mit Menschen zu tun, die gezielt mit den hier beschriebenen Anliegen und Sorgen nach der Impfung zu mir in die Beratung kommen. Es ist es mir wichtig, Ihnen nicht nur fundiertes Wissen zu vermitteln, sondern Ihnen auch gezielte Ansätze und Lösungen aufzuzeigen, die Ihnen helfen können, Ihre Gesundheit wieder zu stabilisieren. Gemeinsam können Sie und ich die Ursachen verstehen und Wege finden, wie Sie Ihr Wohlbefinden zurückgewinnen.
Kurze Beschreibung zur Funktion des mRNA-Impfstoffs und des Spike-Proteins im Vergleich zu herkömmlichen Impfungen
mRNA-Impfstoffe wie die COVID-19-Impfstoffe von Pfizer und Moderna funktionieren, indem sie eine genetische Anleitung (mRNA) in die Zellen des Körpers einbringen. Diese mRNA enthält den Bauplan für das Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus, das auf der Oberfläche des Virus sitzt und es ermöglicht, menschliche Zellen zu infizieren. Die Zellen, die die mRNA aufnehmen, beginnen dann, das Spike-Protein zu produzieren, welches vom Immunsystem erkannt wird, um eine Immunantwort zu entwickeln. Dabei werden Antikörper und T-Zellen produziert, die bei einer zukünftigen Infektion mit SARS-CoV-2 schützen sollen.
Im Gegensatz dazu enthalten herkömmliche Impfstoffe entweder abgeschwächte oder inaktivierte Viruspartikel oder nur Proteinteile des Virus, um das Immunsystem direkt zu stimulieren. Beispiele sind Totimpfstoffe, die das Virus in seiner inaktivierten Form enthalten, oder Protein-basierte Impfstoffe, die nur spezifische Bestandteile des Virus liefern, wie z.B. das Spike-Protein selbst.
Spike-Proteine: In welchen Zellen können sie produziert werden?
Die Spike-Proteine können in jeder Zelle produziert werden, die die mRNA des Impfstoffs aufnimmt. Dies betrifft in erster Linie Muskelzellen an der Injektionsstelle sowie Immunzellen, die mRNA durch Phagozytose aufnehmen. Studien haben jedoch gezeigt, dass auch Leberzellen (Hepatozyten) in der Lage sind, die mRNA zu absorbieren und das Spike-Protein zu produzieren. In seltenen Fällen könnte dies zu entzündlichen Prozessen in der Leber führen, ähnlich wie es bei anderen Zelltypen vorkommen kann, die das Spike-Protein produzieren.
Gibt es gefährliche Vorgänge?
Es gibt Hinweise darauf, dass die Produktion des Spike-Proteins in verschiedenen Zelltypen zu unerwünschten Immunreaktionen und Entzündungen führen kann. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Spike-Proteine in den Zellen der Blutgefäße (Endothelzellen) produziert werden, was zu einer Entzündung des Gefäßendothels (Endotheliitis) führen kann. Diese Entzündungen können das Risiko für Thrombosen und andere kardiovaskuläre Komplikationen erhöhen. Darüber hinaus gibt es Berichte über Autoimmunreaktionen, bei denen das Immunsystem möglicherweise körpereigene Zellen angreift, die das Spike-Protein produzieren!
Ein weiteres Risiko besteht in der Thrombozytenaktivierung, die zu Blutgerinnungsstörungen führen kann. Dies könnte erklären, warum einige Personen nach der Impfung an thrombotischen Ereignissen oder Blutgerinnseln leiden.
Können die Vorgänge gestoppt oder unterbrochen werden?
Direkt kann der Prozess der Spike-Protein-Produktion durch den Impfstoff nicht gestoppt werden, da er von den Zellen automatisch ausgeführt wird, sobald die mRNA aufgenommen wurde. Glücklicherweise wird die mRNA im Körper relativ schnell abgebaut, sodass die Spike-Protein-Produktion nur vorübergehend ist. Normalerweise wird die mRNA innerhalb weniger Tage abgebaut, was die Menge an produzierten Spike-Proteinen begrenzt. Kontrolliert werden kann die Produktion nicht.
Therapeutisch lässt sich jedoch die Reaktion des Körpers auf das Spike-Protein beeinflussen. Anti-inflammatorische Maßnahmen und Immunmodulation können helfen, zumindest die Entzündungsreaktionen zu kontrollieren. Zu den verwendeten Substanzen gehören beispielsweise Statine und AT1-Antagonisten, die Entzündungen und kardiovaskuläre Belastungen reduzieren können. Ein weiterer Ansatz besteht in der Nutzung von Nattokinase, einer Substanz, die möglicherweise dabei hilft, das Spike-Protein schneller abzubauen und aus dem Körper zu entfernen. Auch Verfahren wie die extrakorporale Blutwäsche wurden in Einzelfällen angewendet, um potenziell persistierende Spike-Proteine aus dem Blutkreislauf zu entfernen.
Zudem wird der Einsatz von Pacing (energiemanagementbasierte Strategien) und gezielten Diäten empfohlen, um den Körper zu entlasten und die Genesung zu unterstützen.
Ausführliche Darstellung der PVS-Symptome
Das Post-Vakzin-Syndrom weist eine Vielzahl von Symptomen auf, die typischerweise Wochen oder Monate nach einer COVID-19-Impfung auftreten und oft dem Krankheitsbild von Long COVID ähneln.
Dazu gehören folgende Symptome:
Chronische Fatigue (Müdigkeit)
Eine anhaltende körperliche und geistige Erschöpfung, die nicht durch Schlaf oder Ruhe verbessert wird. Häufig verschlechtern sich die Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, ein Phänomen, das als Post-Exertional Malaise bekannt ist.
Kardiovaskuläre Beschwerden
Herzrasen, Herzklopfen, Blutdruckschwankungen und Brustschmerzen gehören zu den häufig berichteten Symptomen. Entzündungen der Gefäßwände (Endotheliitis) können ebenfalls auftreten.
Neurologische Symptome
Betroffene leiden oft unter kognitiven Beeinträchtigungen (sogenannter „Brain Fog“), Kopfschmerzen, Schwindel und manchmal auch Taubheitsgefühlen. Einige berichten von Seh- und Gleichgewichtsstörungen.
Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden
Diese Symptome sind weit verbreitet, oft begleitet von Entzündungsreaktionen im Körper.
Magen-Darm-Probleme
Zu den Symptomen gehören Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen, ähnlich wie bei Long COVID.
Immunologische und entzündliche Symptome
Das Immunsystem kann auf die Spike-Proteine überreagieren, was zu einer anhaltenden Entzündungsreaktion oder sogar zu Autoimmunerkrankungen führen kann.
Psychische Symptome
Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen sind ebenfalls häufig. Diese Symptome werden oft durch die chronischen körperlichen Beschwerden verstärkt.
Meine Behandlungsansätze:
Als Nährstoffberater und Hormoncoach biete ich eine ganzheitliche und individuelle Betreuung für Klienten mit Post-Vakzin-Syndrom an. Nach medizinischer Abklärung gilt für mich auch hier die Devise, reden, mental stärken, messen, optimieren! Hier liste ich Ihnen einige der Inhalte meiner Vorgehensweise, die ich in Betracht ziehe:
Ernährungsoptimierung und anti-entzündliche Diät
Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist (z.B. durch Fischöl), um entzündungshemmende Prozesse zu unterstützen.
Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und Transfetten, die systemische Entzündungen fördern können.
Ballaststoffreiche Kost zur Förderung der Darmgesundheit und Unterstützung des Immunsystems, da das Mikrobiom einen großen Einfluss auf die Immunfunktion hat.
Bindende und entgiftungsunterstützende Tees, Tinkturen und Zusätze um eine optimale Funktionalität der Leber zu gewährleisten.
Gezielte Nährstoffsupplementierung
Vitamin D und A
Diese Vitamine spielen eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Immunsystems und können entzündliche Reaktionen modulieren.
Magnesium (bis zu 2000 mg pro Tag)
Unterstützt die Muskelfunktion und das Nervensystem, und hilft bei der mitochondrialen Energieproduktion. Ich arbeite mit einem Konglomerat verschiedener Mg-Formen und Trägerwirkungen.
Coenzym Q10
Ein starkes vitaminoides Antioxidans, das die mitochondriale Funktion verbessert und die Energieproduktion erhöht, besonders bei chronischer Erschöpfung.
Vitamin C und Zink
Beide wirken als Antioxidantien und unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung chronischer Entzündungen.
B-Vitamine
Im Schwerpunkt insbesondere B12 und B6, zur Unterstützung des Nervensystems und zur Förderung der Energieproduktion. Dabei favorisiere ich die intramuskuläre Verabreichung.
Hormonelle Balance
Überprüfung des Hormonhaushalts, insbesondere der Cortisolwerte, da chronischer Stress die Symptome verstärken kann.
Mit ärztlicher Befürwortung gegebenenfalls die Verwendung von bioidentischen Hormonen, wie Progesteron, zur Beruhigung des Nervensystems und Unterstützung des hormonellen Gleichgewichts.
Stressmanagement und Pacing
Ein schrittweises Aufbautraining und eine vorsichtige Steigerung der körperlichen Aktivität, um die Symptome nicht zu verschlimmern.
Entspannungsübungen
Atemtechniken und Achtsamkeitstrainings, um die psychische Gesundheit zu fördern und Stress abzubauen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die Belastung des Körpers durch Stresshormone zu reduzieren und die Genesung zu unterstützen.
Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytausgleich
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Entgiftung zu unterstützen. Ich empfehle mindestens 3-4 Liter Flüssigkeit pro Tag, idealerweise in Form von Wasser, Kräutertees oder mineralstoffreichen Getränken.
Ergänzend könnte eine Elektrolyt-Supplementierung sinnvoll sein, insbesondere bei Symptomen wie Muskelschwäche oder Kreislaufproblemen. Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium helfen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen.
Personalisierte und individuelle Supplementierung und Diagnostik
Durch gezielte Nährstoff- und Hormonanalysen (z.B. mit Hilfe von Blutwerten oder Biofrequenzmessungen) lässt sich der Bedarf an spezifischen Vitaminen und Mineralien genau bestimmen. Auf Basis dieser Werte können personalisierte Empfehlungen gegeben werden, die über die allgemeinen Richtlinien hinausgehen, um die Regeneration optimal zu unterstützen.
Zusammenfassung
Das Post-Vakzin-Syndrom stellt eine ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung dar, die viele Menschen nach einer COVID-19-Impfung betreffen kann.
Die Symptome sind oft vielfältig und schwer zu diagnostizieren, was die Behandlung erschwert. Als Nährstoffberater und Hormoncoach liegt mein Fokus auf einer ganzheitlichen und individuellen Betreuung, die auf die spezifischen Bedürfnisse meiner Klienten eingeht. Durch gezielte Nährstoffoptimierung, hormonelle Regulierung und eine anti-entzündliche Ernährung können wir gemeinsam daran arbeiten, das Immunsystem zu stabilisieren und die Erholung zu fördern.
Ich helfe Ihnen, Ihr Wohlbefinden Schritt für Schritt zurückzugewinnen – mit einem Ansatz, der auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem tiefen Verständnis für Ihre Gesundheit basiert.
Die wissenschaftlichen Belege zu diesem Beitrag können aus Studien zu Long COVID, PVS und Immunreaktionen nach mRNA-Impfungen entnommen werden. Weitere Quellen und Studien sind bei den entsprechenden Therapieansätzen heranzuziehen, um individuelle Anpassungen zu unterstützen.
Nichts ist schlimmer, als nichts zu tun!
Ihr Gesundheits-Pionier
Quellen
Bayerisches Ärzteblatt, Ausgabe 9/2024. „Post-Vakzin-Syndrom – langfristig krank nach COVID-19-Impfung“. Verfügbarkeit und Forschung zur Inzidenz und Symptomatik des PVS sowie Behandlungsansätze.
European Medicines Agency (EMA). Nebenwirkungsdatenbank: Bericht über Fatigue- und Muskelschmerzfälle nach COVID-19-Impfung, Stand Mai 2024.
Paul-Ehrlich-Institut (PEI). Kurzanalyse zu Impfkomplikationen, 2024.
Studien zu Entzündungen des Gefäßendothels und Thrombozytenaktivierung im Zusammenhang mit Spike-Proteinen: Scholkmann und Mai, 2023.
Universität Marburg. Post-Vac-Ambulanz und Studien zu Statinen, AT1-Antagonisten, und extrakorporalen Blutwäscheverfahren bei PVS.
World Health Organization (WHO). Definition von Long COVID und Übertragbarkeit auf PVS.
Studien zur mitochondrialen Dysfunktion und Immunreaktionen nach mRNA-Impfungen: Studien aus der Schweiz und Südafrika, 2023.
Fachliteratur zu personalisiertem Energiemanagement und Nährstoffoptimierung bei PVS: Empfehlungen von CoVeRSE e.V. und weiteren Betroffenenverbänden.
Empfohlene Ernährungs- und Supplementierungsstrategien basierend auf Studien zu Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Magnesium, Coenzym Q10 und B-Vitaminen.
Studien zu Nattokinase und Immunmodulation bei Post-Vakzin-Syndromen.
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