Ein update - Post-Vakzin-Syndrom als eigenständiges Krankheitsbild
- Ricokernchen1
- vor 20 Stunden
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Die Universität Yale bestätigt erstmals immunologische und virologische Auffälligkeiten bei Betroffenen nach der COVID-19-Impfung
Im Oktober 2024 hatte ich in meinem Beitrag über das Post-Vakzin-Syndrom, kurz PVS, beschrieben, dass viele Menschen nach einer Impfung nicht zur gewohnten Vitalität zurückkehren, sondern anhaltende Beschwerden entwickeln. Müdigkeit, mentale Erschöpfung, Reizempfindlichkeit, Schlafstörungen, Muskelschwäche, Herzrasen oder unerklärliche Leistungseinbrüche wurden dabei regelmäßig genannt, häufig begleitet von einem Gefühl, „nicht mehr sich selbst“ zu sein.
Was bislang als Einzelfallbericht galt, wird nun durch eine aktuelle Untersuchung der Yale-Universität wissenschaftlich eingeordnet. Am 19. Februar 2025 veröffentlichte die Universität in Zusammenarbeit mit weiteren Forschungseinrichtungen erste Studienergebnisse, die das Post-Vakzin-Syndrom klar biologisch beschreiben.
Die wichtigsten & wesentlichen Erkenntnisse der Yale-Studie
In der sogenannten LISTEN-Studie wurden insgesamt 42 Betroffene mit PVS mit 22 geimpften Kontrollpersonen verglichen. Es zeigten sich wiederkehrende Muster im Immunsystem:
Eine Verringerung sogenannter CD4-T-Zellen, das sind Immunzellen, die andere Immunzellen koordinieren und dabei helfen, Krankheitserreger gezielt zu bekämpfen.
Gleichzeitig eine Zunahme entzündungsfördernder CD8-T-Zellen, die den Botenstoff TNF-alpha ausschütten, ein Molekül, das Entzündungsprozesse im Körper antreibt.
Auffällig war auch, dass viele PVS-Betroffene geringere Mengen an Antikörpern gegen das Spike-Protein aufwiesen, insbesondere dann, wenn sie nur ein oder zwei Impfungen erhalten hatten.
Besonders bemerkenswert:
Bei einem Drittel der Betroffenen wurde im Blut weiterhin Spike-Protein nachgewiesen, das ist jenes Eiweiß, das der Körper nach der Impfung bilden soll, um eine Immunreaktion zu erlernen. Die Tatsache, dass es noch bis zu zwei Jahre nach der Impfung im Blut messbar war, könnte bedeuten, dass es bei einigen Menschen nicht wie geplant abgebaut wurde. Dies allein genügt möglicherweise schon, um das Immunsystem dauerhaft zu reizen.
Zusätzlich wurde bei vielen Betroffenen eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV) festgestellt. EBV ist ein weltweit verbreitetes Virus, das in jungen Jahren oft unbemerkt oder mit leichtem Fieber durchgemacht wird. Es bleibt dann lebenslang im Körper verborgen. Unter bestimmten Bedingungen, etwa Stress oder Immunschwäche, kann es jedoch wieder aktiv werden. Eine solche Reaktivierung kann zu starker Erschöpfung, Lymphknotenschwellungen, Konzentrationsstörungen oder sogar neurologischen Symptomen führen.
Ein weiterer Aspekt: Die Forscher nutzten Methoden der sogenannten Mustererkennung durch Künstliche Intelligenz. Dabei wurden Blutproben nach hormonellen und neurobiologischen Signalen untersucht. Auffällig war, dass sich die Betroffenen im Vergleich zur Kontrollgruppe in bestimmten Werten deutlich unterschieden.
Unter anderem waren das:
Oxytocin, ein Hormon, das mit sozialem Wohlbefinden, Vertrauen und Erholung verbunden ist.
Substanz P, ein Botenstoff, der vor allem in Verbindung mit Schmerzempfinden, Stress und Entzündungen steht.
Diese Stoffe zeigten bei PVS-Betroffenen auffällige Muster, die möglicherweise mit der Art und Weise zusammenhängen, wie Körper und Nervensystem auf die anhaltende Immunaktivierung reagieren.
Zusammenfassung der Erkenntnisse:
Eine Abnahme der CD4-T-Zellen, also jener Immunzellen, die das Abwehrsystem steuern.
Eine Zunahme von CD8-T-Zellen, die entzündungsaktive Botenstoffe wie TNF-alpha produzieren.
Verringerte Anti-Spike-Antikörper, insbesondere bei Personen mit weniger Impfungen.
Bei etwa einem Drittel weiterhin nachweisbares Spike-Protein bis zu 709 Tage nach der mRNA Impfung!
Häufige Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV), das mit Erschöpfung und neurologischen Symptomen verbunden ist.
Veränderte Werte im Hormon- und Neuropeptidprofil, etwa Oxytocin und Stressmarker wie Substanz P.
Was bedeutet das für Betroffene?
Erstmals liegt nun eine wissenschaftlich fundierte Basis vor, die es erlaubt, Symptome nicht mehr allein als psychisch oder unspezifisch abzutun. Die Ergebnisse machen deutlich, dass es sich bei PVS um eine messbare, immunologisch nachweisbare Entgleisung handelt. Genau das hatten viele Betroffene seit Monaten berichtet, oft ohne Gehör zu finden.
Diese neuen Erkenntnisse stützen meinen persönlichen bisherigen Ansatz, bei anhaltenden Beschwerden nach einer mRNA Impfung gezielt immunologische, virologische und hormonelle Parameter zu überprüfen.
Dazu gehören unter anderem:
Serologische Tests auf EBV-Reaktivierung, also spezifische Antikörper im Blut, die zeigen, ob das Virus wieder aktiv ist.
Eine Untersuchung der Immunzellpopulationen – also ein detaillierter Blick auf die weißen Blutkörperchen, die unsere Immunantwort koordinieren und steuern.
Die Bestimmung von entzündlichen Botenstoffen wie TNF-alpha oder Interleukin-6, die anzeigen, ob im Körper versteckte Entzündungsprozesse ablaufen.
Die Analyse neuroimmuner Signale und Hormonachsen – dazu zählt der Cortisolverlauf über den Tag, das Adrenocorticotropes Hormon ACTH, welches die Nebennieren stimuliert, sowie Peptidstoffe wie Oxytocin und Substanz P.
Warum ein „Spike-Ausleiten“ nicht funktioniert
Immer wieder liest man Empfehlungen, das Spike-Protein nach der mRNA Impfung durch Entgiftungskuren, Detox-Methoden oder Nahrungsergänzungen zu entfernen. Aus immunologischer Sicht ist das allerdings nicht möglich.
Der Impfstoff führt dazu, dass körpereigene Zellen Spike-Protein bilden.
("Geplant" war dieser Vorgang auch nur in der Region der Einstichstelle.) Dieses Protein wird dann, so im Idealfall, vom Körper selbst abgebaut oder vom Immunsystem neutralisiert, eine Aktivität, die sich nicht durch äußere Eingriffe gezielt beeinflussen lässt.
Studien zeigen, dass Spike-Reste bei manchen Menschen über Monate bis Jahre nachweisbar bleiben.
Einzige sinnvolle medizinische Intervention könnte in Zukunft der Einsatz Monoklonaler Antikörper sein. Diese binden an das Spike-Protein und helfen dem Immunsystem, es besser zu erkennen und zu neutralisieren, wie in ersten Laborstudien diskutiert wird. Auch das ist aber keine „Entgiftung“, sondern eine gezielte Immuntherapie.
Paradoxer Weiser wird dann versucht das Protein "unschädlich" zu machen, welches die eigentliche Lösung der Immunantwort durch die mRNA Technologie gegen das Virus war.
Bitte lassen Sie sich nicht von Detox- oder Entgiftungsversprechen in die Irre führen. Ihr Körper ist, theoretsich, zur Kontrolle solcher Spike-Reste ausgestattet und es bleibt Aufgabe der Medizin, dies im Einzelfall zu begleiten, nicht zu dramatisieren.
Hier nochmals 4 begründende Punkte warum ein "Ausleiten" nicht machbar ist!
Komplexe Immunbiologie:
Das Spike-Protein ist kein giftiger Fremdstoff im eigentlichen Sinn, sondern ein vom eigenen Körper produziertes Protein. Es wird von Zellen hergestellt und dann in den Blutkreislauf für eine Immunantwort freigesetzt. Es handelt sich also nicht um unverändertes Fremdeiweiß, das man einfach herausfiltern könnte.
Langfristige Persistenz belegt:
In mehreren Studien, darunter Gewebeuntersuchungen, serologische Analysen und Bluttests, wurde bewiesen, dass Spike‑Fragmente bei manchen Menschen lange nach der Impfung nachweisbar sind, obwohl sie sich nicht aktiv vermehren.
Keine robuste Strategie zur Entfernung:
Bislang existieren keine Studien, die nachweisen, dass bestimmte Entgiftungskuren, Nahrungsergänzungen oder alternative Protokolle Spike im menschlichen Körper effektiv neutralisieren oder reduzieren.
Monoklonale Antikörper als Ansatz, nicht Ausleitung:
In der wissenschaftlichen Diskussion werden Monoklonale Antikörper diskutiert, nicht um Spike „auszuleiten“, sondern weil sie daran binden könnten und so neutralisierend wirken. Das entspricht einem kontrollierten Immunmechanismus, nicht einer chemisch-physischen Reinigung.
Fazit:
Spike ist weder giftig im klassischen Sinn, noch ein Stoff, den man mit normüblichen Detox-Methoden „aus dem Körper spülen“ kann. Es handelt sich um körpereigene Virus-Peptid-Reste, deren gezielte Entfernung derzeit systematisch weder medizinsch noch technisch möglich ist. Das Entfernen geschieht höchstens auf natürlichem Weg durch Immunantwort und Zellabbau, ein Prozess, den man unterstützen, aber nicht erzwingen kann.
Warum ich weiter kritisch bleibe
Auch wenn diese erste Studie wichtige Türen öffnet, bleibt zu betonen: Die Erkenntnisse sind noch nicht abschließend geprüft und beruhen auf einer überschaubaren Anzahl von Probanden. Gleichzeitig weisen die Forscherinnen und Forscher darauf hin, dass PVS nur "sehr selten" auftritt. In Prozentzahlen mag das stimmen, doch für die Betroffenen ist das zweitrangig. Eine Erkrankung verliert nicht an Bedeutung, nur weil sie statistisch selten ist. Viele Personen werden auch mit der Diagnose "Long-Covid" einfach sich selbst überlassen. Nun kann aber wissenschaftlich unterschieden werden.
Dennoch, das was zählt, ist die individuelle Belastung.
Ich sehe es als meine Aufgabe, aufzuklären, zu differenzieren und Betroffene nicht länger allein zu lassen. Die neuen Yale-Daten bestätigen vieles von dem, was in den letzten Monaten ignoriert wurde: "Dass eine Impfung nicht bei jedem Menschen dieselbe Wirkung entfaltet und dass es Zeit ist, individuelle Reaktionen ernst zu nehmen und wissenschaftlich zu begleiten."
Wenn Sie betroffen sind, lassen Sie sich nicht abwimmeln. Es gibt Hinweise, es gibt Mechanismen und es gibt Wege, Ihren Körper wieder in ein stabileres Gleichgewicht zu führen. Ich begleite Sie gern auf diesem Weg.
Bleiben Sie mutig und vor allem: gesehen & gehört.
Quellen:
Yale University Press Release (19. Februar 2025):
MedRxiv Preprint (Februar 2025):
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2025.02.18.25322379v1
HealthRising Analyse (März 2025):
https://www.healthrising.org/blog/2025/03/01/post-coronavirus-vaccination-study/
Reuters Faktencheck zur Häufigkeit:
Long-term serum spike protein persistence but no correlation with post-COVID syndrome:
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.11.11.24317084v1.full.pdf

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