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Die Bedeutung der B-Vitamine für den Organismus

B-Vitamine sind wahre Allrounder, wenn es um unsere Gesundheit geht. Diese acht lebenswichtigen Vitamine sind an fast allen grundlegenden Stoffwechselprozessen beteiligt und unerlässlich für unsere Vitalität. Wussten Sie, dass B-Vitamine nicht nur für die Energieproduktion aus Nahrung notwendig sind, sondern auch die DNA-Synthese, die Nervenfunktion und die Bildung von Neurotransmittern unterstützen? Interessanterweise kann unser Körper sie nicht speichern – eine kontinuierliche Zufuhr über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel ist daher entscheidend.

Auch Lebensumstände und spezifische Faktoren wie Schwangerschaft, sportliche Aktivität, Alter oder bestimmte genetische Variationen beeinflussen den Bedarf an B-Vitaminen. Sie sehen, eine individuelle Bestimmung ist die Grundlage einer optimalen Versorgung.


Genetische Variationen: MTHFR und COMT


Ein besonders spannender Aspekt ist das Zusammenspiel der B-Vitamine mit genetischen Variationen wie dem MTHFR-Genpolymorphismus und der COMT-Mutation.


  • MTHFR (Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase): Dieses Gen ist entscheidend für die Umwandlung von Folsäure in ihre aktive Form (Methyl-Folat). Eine Mutation kann dazu führen, dass der Körper diese Umwandlung nur eingeschränkt vornehmen kann. Die Folgen können erhöhte Homocysteinwerte, ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwangerschaftskomplikationen und neurologische Probleme sein.

  • COMT (Catechol-O-Methyltransferase): Dieses Gen beeinflusst den Abbau von Neurotransmittern wie Dopamin und Adrenalin. Eine Mutation kann zu einer Überaktivität oder Unteraktivität führen, was die Stressresistenz und Stimmungslage beeinflusst. Personen mit dieser Mutation haben oft einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6 und Magnesium, um den Neurotransmitterstoffwechsel zu stabilisieren.


Die Folgen solcher Mutationen sind vielfältig und reichen von psychischen Symptomen wie Angst und Depression bis hin zu körperlichen Beschwerden wie erhöhter Entzündungsanfälligkeit oder Erschöpfung. Hier kann eine gezielte Zufuhr der richtigen B-Vitamine Abhilfe schaffen.


Die 8 B-Vitamine und ihre Funktionen


  1. Vitamin B1 (Thiamin):

    Rolle: Energieproduktion, Nervensystem, Kohlenhydratstoffwechsel.

    Mangel: Müdigkeit, Muskelschwäche, neurologische Störungen (z. B. Beriberi).

    Verbindung zu Krankheitsbildern: Alkoholabhängigkeit kann zu einem schweren Thiamin-Mangel führen (Wernicke-Korsakoff-Syndrom).


  2. Vitamin B2 (Riboflavin):

    Rolle: Energiegewinnung, Haut- und Schleimhautfunktion, antioxidativer Schutz.

    Mangel: Risse in den Mundwinkeln, entzündete Zunge, Lichtempfindlichkeit.

    Typisch betroffen: Frauen mit hohem Energiebedarf oder hormonellen Schwankungen.


  3. Vitamin B3 (Niacin):

    Rolle: Energieproduktion, DNA-Reparatur, Cholesterinregulation.

    Mangel: Pellagra (Dermatitis, Diarrhoe, Demenz).

    Zusätzliche Aspekte: Niacin kann den Cholesterinspiegel senken und wird häufig in der Herzgesundheit diskutiert.


  4. Vitamin B5 (Pantothensäure):

    Rolle: Synthese von Fettsäuren, Hormonen und Neurotransmittern.

    Mangel: Selten, aber Symptome wie Kopfschmerzen und Reizbarkeit.

    Wichtig für: Frauen in stressigen Phasen, da B5 die Cortisolsynthese unterstützt.


  5. Vitamin B6 (Pyridoxin):

    Rolle: Aminosäurenstoffwechsel, Neurotransmitterbildung, Immunsystem.

    Mangel: Depression, Nervenschäden, Hautentzündungen.

    Verbindung zu genetischen Aspekten: COMT-Mutationen beeinflussen die Verwertung von B6 und können zu Stimmungsschwankungen führen.


  6. Vitamin B7 (Biotin):

    Rolle: Fettsäuren- und Glukosestoffwechsel, Hautgesundheit.

    Mangel: Haarausfall, brüchige Nägel, Hautausschläge.

    Besonders relevant: Frauen, die oft Haar- und Hautprobleme haben, profitieren von einer optimalen Biotinversorgung.


  7. Vitamin B9 (Folsäure):

    Rolle: DNA-Synthese, Zellteilung, Blutbildung.

    Mangel: Anämie, erhöhtes Risiko für Neuralrohrdefekte bei Ungeborenen.

    Wichtig bei Schwangerschaft: Der Bedarf steigt signifikant, und MTHFR-Varianten können die Umwandlung von Folsäure erschweren.


  8. Vitamin B12 (Cobalamin):

    Rolle: Nervensystem, Blutbildung, DNA-Synthese.

    Mangel: Anämie, neurologische Symptome wie Kribbeln und Gedächtnisprobleme.

    Risikogruppen: Veganer, Menschen mit gastrointestinalen Erkrankungen oder ältere Menschen.


Selbstverständlich funktionieren diese Vitamine im Zusammenspiel mit vielen weiteren Vitalstoffen, wie auch umgekehrt.

Natürliche Quellen der B-Vitamine


Um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen, sollten regelmäßig folgende Lebensmittel verzehrt werden:

  • Vitamin B1 (Thiamin): Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Schweinefleisch

  • Vitamin B2 (Riboflavin): Milchprodukte, Eier, grünes Blattgemüse

  • Vitamin B3 (Niacin): Geflügel, Fisch, Erdnüsse

  • Vitamin B5 (Pantothensäure): Avocado, Pilze, Süßkartoffeln

  • Vitamin B6 (Pyridoxin): Bananen, Kartoffeln, Geflügel

  • Vitamin B7 (Biotin): Eier, Nüsse, Haferflocken

  • Vitamin B9 (Folsäure): Spinat, Brokkoli, Orangen

  • Vitamin B12 (Cobalamin): Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte


Besonders bei genetischen Variationen wie MTHFR ist es sinnvoll, auf angereicherte oder aktivierte Formen von Folsäure (z. B. Methyl-Folat) zu achten.


5 häufige Medikamente, die B-Vitamine rauben


Einige Medikamente können die Aufnahme, Speicherung oder Verwertung von (u.a.) B-Vitaminen hemmen:

  1. Protonenpumpenhemmer (z. B. Omeprazol): Reduzieren die Aufnahme von Vitamin B12.

  2. Metformin: Führt häufig zu einem B12-Mangel.

  3. Antibabypille: Beeinflusst die Verwertung von Vitamin B6 und Folsäure.

  4. Diuretika (z. B. Furosemid): Können Vitamin B1 und B6 ausschwemmen.

  5. Antibiotika: Können den Darm schädigen und die Aufnahme von B7 und B9 hemmen.


Häufig betroffene Personengruppen


Vegetarier und Veganer: Sind oft von einem Vitamin B12-Mangel betroffen, da dieses primär in tierischen Lebensmitteln vorkommt.

Ältere Menschen: Haben oft eine verminderte Aufnahme von Vitamin B12 und Folsäure aufgrund von Verdauungsproblemen.

Frauen in speziellen Lebensphasen: Schwangerschaft, Stillzeit und hormonelle Veränderungen erhöhen den Bedarf an B-Vitaminen erheblich.

Sportlich aktive Menschen: Haben einen erhöhten Bedarf an B1, B2 und B6, um die Energieproduktion zu unterstützen.

Saunagänger und Kältebadende: Diese Personen verlieren durch Schwitzen und die Anpassung an extreme Temperaturen vermehrt wasserlösliche Vitamine wie B1, B2 und B6.

Menschen mit genetischen Variationen: Wie MTHFR oder COMT, die die Verwertung von Folsäure und B6 beeinträchtigen können.

Personen, die viel schwitzen: Zum Beispiel aufgrund von körperlicher Arbeit oder hohen Temperaturen, da wasserlösliche Vitamine leichter verloren gehen.


Blutwerte zur Diagnose eines B-Vitamin-Mangels


Ein Mangel an B-Vitaminen kann durch spezifische Blutwerte erkannt werden. Wichtige Parameter sind:

Vitamin B12 (Cobalamin): Normwert: 200-900 pg/ml.

Methylmalonsäure (MMA): Erhöhte Werte deuten auf einen funktionellen B12-Mangel hin.

Homocystein: Ein erhöhter Wert kann auf Mängel von B6, B9 und B12 hinweisen.

Folsäure (Vitamin B9): Normwert: 5-20 ng/ml.

Holo-Transcobalamin: Spezifischer Marker für die aktive Form von Vitamin B12.

Vitamin B6 (Pyridoxin): Normwert: 5-50 µg/l.


Weitere nützliche Blutwerte:

MCV (mittleres korpuskuläres Volumen): Erhöhte Werte können auf eine makrozytäre Anämie durch B12- oder Folsäuremangel hinweisen.

LDH (Laktatdehydrogenase): Kann bei einem Vitamin B12-Mangel erhöht sein.

Ferritin und Eisen: Wichtig, um eine Anämie differentialdiagnostisch einzuordnen.


Fazit

B-Vitamine sind essenziell für die Gesundheit und spielen eine zentrale Rolle in vielen Stoffwechselprozessen. Besonders Menschen, die Medikamente einnehmen, Veganer, ältere Personen oder Menschen mit genetischen Variationen wie MTHFR oder COMT sollten ihre Versorgung sicherstellen. Die regelmäßige Kontrolle spezifischer Blutwerte kann helfen, Mängel frühzeitig zu erkennen und gezielt auszugleichen.


Quellen

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). (2021). "Empfehlungen zu B-Vitaminen und ihrer Bedeutung." BfR Report.

  2. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). (2020). "Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr: B-Vitamine." DGE Wissenschaft.

  3. Zentrum für Ernährung. (2019). "Vitamin-B-Komplex: Funktionen und Vorkommen." Zeitschrift für Ernährungswissenschaft.

  4. Klinisches Journal der Mikronährstoffmedizin. (2021). "B-Vitamine bei genetischen Variationen: Aktuelle Erkenntnisse." Klinisches Journal.

  5. Deutsche Apothekerzeitung (DAZ). (2020). "Interaktionen von Medikamenten und Vitaminen." DAZ.


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