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Endometriose, Stress, Erschöpfung? Welche Rolle spielen MTHFR- & COMT-Varianten wirklich?

Genetische „Blockaden“ oder biochemische Stellschrauben?


Wenn Sie sich mit Endometriose, starken Zyklusbeschwerden, chronischer Erschöpfung oder psychischer Instabilität beschäftigen, stoßen Sie im Internet sehr schnell auf zwei Namen, Methylentetrahydrofolat Reduktase (MTHFR) und Catechol O Methyltransferase (COMT). Oft ist dann von genetischen "Defekten" oder "Blockaden" die Rede, die angeblich alles erklären sollen oder können.

In diesem Blog möchte ich diese Begriffe entdramatisieren. MTHFR und COMT sind keine Schicksalssprüche, sondern Enzyme, die an wichtigen Stoffwechselwegen beteiligt sind. Genetische Varianten in diesen Genen können die Belastungsgrenze senken, aber sie bestimmen nicht allein, ob Sie krank werden. Besonders für Frauen mit Endometriose oder anderen hormonell geprägten Beschwerden ist es wichtig zu verstehen, wo diese Gene tatsächlich eine Rolle spielen und wo sie vor allem in der Vermarktung von Gentests überhöht werden.

Ziel dieses Beitrags ist es, dass Sie mit mehr Klarheit und Sicherheit aus der Lektüre gehen. Wenn Sie sich in manchen Beschreibungen wieder erkennen, kann das ein sinnvoller Anlass sein, Ihre Situation ganzheitlich zu betrachten und sich gegebenenfalls begleiten zu lassen.


Was macht die Methylentetrahydrofolat Reduktase (MTHFR) im Körper?


Die Methylentetrahydrofolat Reduktase ist ein Enzym im Folat und Methylierungsstoffwechsel. Vereinfacht gesagt hilft sie dabei, eine bestimmte Form von Folat in die aktive Form 5-Methyl-Tetrahydrofolat umzuwandeln. Diese aktive Form wird wiederum benötigt, um die Aminosäure Homocystein zu Methionin zurückzuführen. Aus Methionin entsteht S-Adenosylmethionin (SAM), das wichtigste Methylgruppendonor Molekül im Körper, das bei vielen Prozessen eine Rolle spielt, zum Beispiel bei der Regulation der Deoxyribonukleinsäure, also der DNA, bei Neurotransmittern und bei der Entgiftung.

Es gibt zwei besonders bekannte Varianten im MTHFR Gen. Die Veränderung C677T senkt die Enzymaktivität teilweise deutlich, die Variante A1298C eher milder. Menschen mit der Kombination aus zwei veränderten Allelen haben eine deutlich reduzierte Enzymaktivität und neigen dadurch eher zu erhöhtem Homocystein. Das bedeutet aber nicht, dass das Enzym nicht mehr arbeitet, sondern nur, dass der Weg weniger „leistungsstark“ ist und stärker von der Versorgung mit Folat (B9), Vitamin B12, Vitamin B6 und anderen Cofaktoren abhängt.

In der Gesamtbevölkerung sind MTHFR Varianten häufig. Ein erheblicher Teil der Menschen trägt zumindest eine veränderte Kopie im C677T- oder A1298C-Bereich, ohne je davon zu erfahren oder klinische Probleme zu entwickeln. Entscheidend ist, in welchem Gesamtumfeld diese Variante auftritt, ob zusätzlich Nährstoffmängel, hormonelle Umbrüche, Entzündungen oder andere Erkrankungen hinzukommen.


Was macht die Catechol-O-Methyltransferase (COMT) im Körper?


Die Catechol-O-Methyltransferase ist ein Enzym, das Catecholamine (Neurotransmitter) wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin abbaut. Im präfrontalen Cortex des Gehirns, also in jenen Bereichen, die für Konzentration, Planung und emotionale Regulation verantwortlich sind, ist COMT einer der wichtigsten Wege, um Dopamin zu entfernen, denn dort sind Transporter und andere Abbauwege weniger ausgeprägt.

Neben den Neurotransmittern baut COMT auch Catechol-Östrogene ab. Das sind Zwischenprodukte des Östrogenstoffwechsels, die reaktiv und potenziell gewebeschädigend sein können, wenn sie sich anreichern. Durch Methylierung werden diese Zwischenprodukte zu weniger reaktiven Methoxy-Östrogenen umgebaut. Damit ist COMT eine Art Schutzfilter, der verhindert, dass bestimmte Östrogenmetaboliten zu viel oxidative Last und mögliche DNA Schäden verursachen.

Die bekannteste genetische Variante im COMT-Gen ist Val158Met. Diese Veränderung beeinflusst, wie aktiv das Enzym ist. Trägerinnen und Träger des Met Allels haben eine niedrigere COMT Aktivität und damit tendenziell höhere Dopaminspiegel im präfrontalen Cortex. Das kann sich auf Stressverarbeitung, Angstneigung, Schmerzempfindlichkeit und kognitive Leistungsfähigkeit auswirken.


MTHFR Varianten: Von Homocystein bis Schwangerschaft und Psyche


Wenn die Aktivität der Methylentetrahydrofolat Reduktase eingeschränkt ist und gleichzeitig die Folat und B-Vitamin Versorgung unzureichend, steigt häufig der Homocystein Spiegel im Blut. Erhöhtes Homocystein wird als Risikofaktor für Gefäßschäden, Thrombosen und Arteriosklerose betrachtet, wobei moderne Studien zeigen, dass das Senken von Homocystein nicht automatisch bedeutet, dass Herzinfarkte oder Schlaganfälle seltener werden. Homocystein ist eher ein Marker für Belastung im Ein-Carbon-Stoffwechsel als ein alleiniger Taktgeber des Risikos.

Gut belegt ist der Zusammenhang zwischen Folatmangel, Homocystein, MTHFR Varianten und dem Risiko für Neuralrohrdefekte, also Fehlbildungen des Nervensystems beim ungeborenen Kind. Entscheidend ist hier, dass die Versorgung mit Folsäure (künstliches B9) vor der Empfängnis und in der frühen Schwangerschaft ausreichend ist. Deshalb empfehlen Gesundheitsbehörden wie die United States Preventive Services Task Force und nationale Leitlinien, dass alle Personen mit Kinderwunsch täglich 400 bis 800 Mikrogramm Folsäure einnehmen, unabhängig davon, ob eine MTHFR Variante vorliegt oder nicht. Diese Empfehlung beruht auf klaren Daten zur Vermeidung von Neuralrohrdefekten und nicht auf Gentests.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Studien, die MTHFR Varianten mit einem etwas höheren Risiko für Migräne, vor allem Migräne mit Aura, wiederholte Fehlgeburten oder bestimmte psychiatrische Erkrankungen wie Depression und Schizophrenie in Verbindung bringen. Die Effekte sind jedoch meist klein und stark vom Kontext abhängig. Es handelt sich eher um statistische Risikomodifikatoren als um ursächliche Krankheitsgene.

Wichtig für Betroffene ist, eine MTHFR Variante erklärt selten allein eine ausgeprägte Symptomatik. Sie kann aber dazu beitragen, dass Belastungen wie Stress, Schlafmangel, schlechte Ernährung oder starke Hormonveränderungen schneller zu spürbaren Beschwerden führen. In Kombination mit Endometriose, starken Blutungen oder anderen entzündlichen Prozessen kann ein ungünstiger Methylierungsstatus die Regenerationsfähigkeit zusätzlich begrenzen.


COMT Varianten: Stress, Schmerz, Östrogen und Endometriose


Bei der Catechol-O-Methyltransferase liegt der Schwerpunkt auf der Verarbeitung von Dopamin und anderen Catecholaminen im Gehirn sowie auf dem Abbau von Catechol-Östrogenen. Die Val158Met Variante führt bei Met Trägerinnen und Trägern zu geringerer Enzymaktivität und damit zu einer langsameren Inaktivierung dieser Botenstoffe.

Im Alltag kann das bedeuten, dass Menschen mit einer sogenannten niedrig aktiven COMT Variante sensibler auf Stressreize reagieren. Sie haben tendenziell höhere Dopaminspiegel im präfrontalen Cortex, was in ruhigen, kontrollierten Situationen vorteilhaft für Konzentration und Feinwahrnehmung sein kann. Unter starker Belastung kann der gleiche Mechanismus jedoch zu Grübeln, innerer Unruhe und Überforderung führen, weil das System schwerer wieder zur Ruhe kommt.

Studien zeigen außerdem, dass COMT Varianten mit Schmerzempfindlichkeit gekoppelt sein können. Menschen mit niedriger COMT Aktivität berichten in verschiedenen Untersuchungen häufiger über stärkere Schmerzen bei gleicher Reizstärke und sie haben tendenziell ein höheres Risiko für chronische Schmerzsyndrome. Dies ist relevant für Patientinnen mit Endometriose, da hier nicht nur das Ausmaß der Gewebeveränderungen, sondern auch die individuelle Schmerzverarbeitung eine wichtige Rolle spielt.

Ein weiterer spannender Bereich ist der Östrogenmetabolismus. Catechol-Östrogene gelten als potenziell genotoxisch, das heißt sie können DNA schädigen und so langfristig das Risiko für hormonabhängige Tumoren erhöhen, wenn sie nicht ausreichend entgiftet werden. COMT wirkt hier als Schutzfaktor, indem es diese Metaboliten methyliert. Variationen mit niedriger Enzymaktivität werden deshalb seit Jahren als mögliche Risikofaktoren für Brustkrebs, Endometriose und Adenomyose untersucht. Die Datenlage ist jedoch nicht einheitlich. Einige Studien finden einen Zusammenhang, andere nicht. Der Einfluss der COMT Variante ist, wenn vorhanden, eher moderat und nie der einzige Faktor.

Gerade im Kontext von Endometriose ist es plausibel, dass eine Kombination aus hoher Östrogenbelastung, eingeschränktem Abbau von Catechol-Östrogenen, erhöhter Schmerzempfindlichkeit und chronischer Entzündung zu einem insgesamt sensibleren System führt. COMT ist dabei eine von mehreren Stellschrauben, neben Hormonen, Immunsystem, Darmgesundheit und psychischer Belastung.


MTHFR und COMT im Vergleich


Um die Rollen der beiden Enzyme einzuordnen, hilft eine Gegenüberstellung. Sie zeigt, dass beide im gleichen „System“ der Methylierung und des Hormonstoffwechsels mitspielen, aber an verschiedenen Stellen eingreifen.

Aspekt

Methylenetetrahydrofolat Reduktase (MTHFR)

Catechol-O-Methyltransferase (COMT)

Hauptaufgabe

Umwandlung von Folat in 5-Methyl-Tetrahydrofolat, Remethylierung von Homocystein

Methylierung von Catecholaminen wie Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin und von Catechol Östrogenen

Wichtigster Stoffwechselweg

Ein Carbon Stoffwechsel, Methylierung, Homocysteinstoffwechsel

Neurotransmitterabbau im präfrontalen Cortex, Östrogenmetabolismus

Bekannte Varianten

C677T, A1298C

Val158Met

Typische Schwerpunkte

Gefäßrisiko, Neuralrohrdefekte, Migräne, psychische Erkrankungen, Homocystein

Stressverarbeitung, Angst, Schmerzempfindlichkeit, mögliche Rolle bei Endometriose und Brustkrebs

Einfluss auf Alltag

beeinflusst Pufferkapazität bei Methylierungsbelastung

beeinflusst Stress und Schmerzverarbeitung sowie Umgang mit Östrogenmetaboliten

Diese Tabelle verdeutlicht, dass beide Gene eher an Knotenpunkten sitzen und den Durchfluss regeln. Sie stellen keine An- und Aus-Schalter dar, sondern modulieren, wie viel Reserve in bestimmten Situationen zur Verfügung steht.


Wer ist besonders betroffen und wie stark ist die Einschränkung im Alltag?


Die meisten Menschen mit MTHFR oder COMT Varianten leben ohne ausgeprägte Einschränkungen. Sie erfahren oft nie, dass sie eine genetische Besonderheit tragen. Erst wenn weitere Belastungsfaktoren hinzukommen, wird die fehlende Reserve spürbar.

Bei MTHFR Varianten fällt auf, dass Menschen mit deutlich erhöhtem Homocystein und unzureichender Folat-, Vitamin B12- oder Vitamin B6-Versorgung langfristig ein erhöhtes Gefäßrisiko haben können. Frauen mit Kinderwunsch und wiederholten Fehlgeburten oder mit Vorgeschichte von Neuralrohrdefekten in der Familie profitieren in besonderem Maß von einer konsequenten Folsäureversorgung. In schweren seltenen Formen, bei denen die Enzymfunktion massiv eingeschränkt ist, können bereits im Kindesalter neurologische Symptome auftreten. Diese Konstellationen sind aber sehr selten und gehören eindeutig in ärztliche Hände.

Bei COMT Varianten beobachten Studien und Praxis häufiger eine Kombination aus erhöhter Schmerzempfindlichkeit, stärkeren Reaktionen auf Stress, Neigung zu Angst oder Grübeln und hormonell getriggerten Beschwerden. Menschen mit niedrig aktiver COMT Variante berichten nicht selten, dass sie auf Koffein, Medikamente, Alkohol oder hormonelle Eingriffe wie die Einnahme der Pille besonders sensibel reagieren. Im Rahmen von Endometriose kann dies bedeuten, dass zyklusabhängige Schmerzen, Stimmungsschwankungen und Erschöpfung subjektiv deutlich stärker erlebt werden als bei anderen Frauen mit vergleichbarem Befund.

Der Grad der Einschränkung im Alltag bewegt sich dabei auf einem Spektrum. Viele Betroffene haben nur eine geringere Pufferkapazität. Sie verkraften einige Nächte mit schlechtem Schlaf, Stress und eher mäßiger Ernährung, merken aber, dass sie schneller "an die Grenze" kommen als andere. Eine zweite Gruppe spürt moderatere Einschränkungen. Hier gehören Symptome wie chronische Müdigkeit, Brain Fog, stärkere Zyklusbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Migräne oder funktionelle Darmbeschwerden zum Alltag. Genetische Varianten können in dieser Gruppe ein Puzzleteil sein, erklären aber nie das ganze Bild.

Deutlich beeinträchtigte Verläufe mit starken Depressionen, schweren Angststörungen, ausgeprägten Schmerzsyndromen oder früh auftretenden Gefäßereignissen sind fast immer multifaktoriell. Genetische Varianten in MTHFR oder COMT können hier mitverantwortlich sein, treffen jedoch auf andere Risikofaktoren wie chronische Entzündung, Autoimmunprozesse, Traumata, Schlafstörungen, Medikamenteneffekte und belastende Lebensumstände.

Eine reale Gefahr besteht darin, dass Menschen ihre komplexe Lebensgeschichte auf eine einzelne Genvariante reduzieren. Wer sich dann als "MTHFR-Patientin" oder "COMT-Typ" definiert, läuft Gefahr, andere, oft besser beeinflussbare Ursachen zu übersehen. Genetik ist ein Teil des Puzzles, aber nie das gesamte Bild.


Was können Betroffene konkret beeinflussen, ohne sich in Genetik zu verlieren?


Das vielleicht Wichtigste zuerst!

Weder MTHFR noch COMT nehmen Ihnen die Möglichkeit, aktiv an Ihrer Gesundheit zu arbeiten. Im Gegenteil, das Wissen um eine gewisse Verwundbarkeit kann helfen, bewusster mit den eigenen Ressourcen umzugehen.

Im Bereich von MTHFR bedeutet das vor allem, den Ein-Carbon-Stoffwechsel zu unterstützen. Dazu gehört eine ausreichende Versorgung mit natürlichen Folatquellen aus Gemüse, ergänzt je nach Lebensphase und Situation durch Folsäure oder andere Folatformen, sowie eine gute Versorgung mit Vitamin B12, Vitamin B6 und weiteren Cofaktoren wie Riboflavin (B2) und Magnesium. Entscheidend ist nicht nur die Supplementierung, sondern auch die Fähigkeit des Körpers, diese Nährstoffe aufzunehmen und zu verarbeiten, wozu die Darmgesundheit wesentlich beiträgt.

Bei COMT Varianten liegt der Fokus auf der Entlastung von Stress und Catecholaminbelastung sowie auf einem gesunden Östrogenmetabolismus. Ausreichender Schlaf, stabile Tag-Nacht-Rhythmen, angepasste körperliche Bewegung, bewusster Umgang mit Koffein und anderen Stimulanzien sowie Stressmanagement-Techniken haben hier einen besonders hohen Stellenwert. Bei Frauen mit Endometriose oder ausgeprägten Zyklusbeschwerden kann es sinnvoll sein, den Östrogenstoffwechsel durch Ernährung, Leberunterstützung, Darmgesundheit und einen ausgeglichenen Progesteronstatus zu entlasten.

Entscheidend ist, dass genetische Informationen mit klinischen Symptomen, Laborwerten und Lebensstilfaktoren kombiniert werden. Ein isolierter Gentest ohne ausführliche Anamnese, ohne Betrachtung von Blutbild, Hormonen, Nährstoffstatus, Schlaf und Stresslevel bleibt oberflächlich. Umgekehrt kann eine ganzheitliche Betrachtung, in der MTHFR und COMT lediglich zwei zusätzliche Puzzleteile darstellen, dazu beitragen, ein stimmiges Bild zu entwickeln und gezielt an Ansatzpunkten zu arbeiten, die im Alltag wirklich veränderbar sind.

Wenn Sie sich in den beschriebenen Mustern wiederfinden, kann es hilfreich sein, Ihre Situation strukturiert zu sortieren. Welche Symptome stehen im Vordergrund, welche Blut- und Hormonwerte sind bekannt, wie sieht Ihr Alltag in Bezug auf Ernährung, Belastung, Regeneration und Zyklus aus. In einer solchen Gesamtschau können genetische Besonderheiten sinnvoll eingeordnet werden, ohne dass sie Ihre Identität bestimmen.


Abschließend ist zu sagen


MTHFR und COMT sind keine "Defekt Gene", die über Ihr Schicksal entscheiden. Sie sind Enzyme an wichtigen Knotenpunkten des Methylierungs- und Hormonstoffwechsels, deren Varianten Ihre Pufferkapazität beeinflussen können. Gerade bei komplexen Beschwerdebildern wie Endometriose, ausgeprägten Zyklusproblemen, chronischer Erschöpfung oder psychischen Belastungen können sie erklären, warum bestimmte Menschen auf Stress, Hormone und Umweltfaktoren sensibler reagieren als andere.

Gleichzeitig zeigen die Datenlage und die Positionen großer Fachgesellschaften klar, dass diese Varianten selten allein die Ursache für schwere Erkrankungen sind und dass routinemäßige Gentests ohne klaren klinischen Kontext wenig Mehrwert haben. Entscheidend ist die Kombination aus Genetik, Nährstoffstatus, Hormonen, Entzündungsgeschehen, Lebensstil und psychischer Situation.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie "schnell am Limit" sind, starke Schwankungen durch Ihren Zyklus erleben oder mit klassischen Erklärmodellen nicht weiterkommen, kann es entlastend sein, diese Zusammenhänge in Ruhe zu sortieren. Aus meiner Sicht geht es nicht darum, noch einen Stempel wie "MTHFR" oder "COMT" zu tragen, sondern darum, aus allen verfügbaren Informationen einen roten Faden für Ihren Alltag abzuleiten.

Dabei begleite ich Sie gern, wenn Sie diesen Weg nicht allein gehen möchten.


Quellen


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