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Vitamin A – Ein essentieller Nährstoff für Ihre Gesundheit und hormonelle Balance

Ich freue mich, dass Sie wieder hier sind. Als Ihr Nährstoffberater und Hormon-Coach möchte ich heute einen essenziellen Nährstoff in den Fokus rücken, der weitreichende Bedeutung für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden hat: Vitamin A.

Dieser Nährstoff ist nicht nur für grundlegende Funktionen wie das Sehvermögen unerlässlich, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle in der Hormonbalance, die gerade für Frauen von zentraler Bedeutung ist. In Verbindung mit Themen wie Endometriose und Lipödem, die ich bereits in früheren Beiträgen thematisiert habe, gewinnt Vitamin A eine besondere Relevanz. Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, welche Rolle dieser Nährstoff für Ihren Körper spielt.


Was ist Vitamin A und warum ist es so wichtig?

Vitamin A gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine und bildet gemeinsam mit Vitamin D, E und K das sogenannte „EDKA“-Quartett. Dieses Vitamin liegt in zwei Hauptformen vor: Retinoide (insbesondere Retinol) aus tierischen Quellen und Carotinoide (wie Beta-Carotin) aus pflanzlichen Lebensmitteln. Diese unterschiedlichen Formen haben verschiedene Eigenschaften, aber beide sind für unsere Gesundheit unverzichtbar.

Retinoide kommen in tierischen Produkten wie Leber, Eiern und fettreichen Milchprodukten vor, während Carotinoide aus pflanzlichen Quellen wie Karotten, Süßkartoffeln oder Spinat stammen und im Körper erst in Vitamin A umgewandelt werden müssen. Hierbei kann die Umwandlungsrate aufgrund von genetischen Faktoren, Krankheiten (wie Diabetes mellitus oder Schilddrüsenunterfunktion) oder auch bei Menschen, die sich vegan ernähren, stark variieren.


Die vielfältigen Funktionen von Vitamin A:

Sehvermögen: Vitamin A ist für die Bildung von Rhodopsin notwendig, einem Pigment in der Netzhaut, das uns das Sehen bei schwachem Licht ermöglicht. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Nachtblindheit führen und das Risiko für altersbedingte Augenerkrankungen wie Katarakte (Grauer Star - die Linsentrübung) erhöhen.

Hautgesundheit: Vitamin A unterstützt die Zellerneuerung und kann bei Hautproblemen wie Akne oder Psoriasis helfen. Auch bei hormonellen Hautproblemen, die häufig mit einem Ungleichgewicht der Hormone einhergehen – beispielsweise bei Endometriose oder hormonell bedingtem Lipödem –, spielt Vitamin A eine unterstützende Rolle, da es die Haut und Schleimhäute schützt und regeneriert.

Immunsystem: Vitamin A ist ein wesentlicher Faktor für ein starkes Immunsystem. Es fördert die Produktion weißer Blutkörperchen, die für die Bekämpfung von Infektionen zuständig sind. Gerade bei chronischen Erkrankungen, die mit Entzündungen einhergehen, wie Endometriose oder Lipödem, kann ein ausgeglichenes Vitamin-A-Niveau dazu beitragen, das Immunsystem zu stabilisieren und Entzündungsprozesse zu reduzieren.

Hormonelle Balance und Frauenprobleme: Vitamin A ist nicht nur ein Schlüsselnährstoff für das allgemeine Wohlbefinden, sondern auch entscheidend für die hormonelle Gesundheit. Es spielt eine Rolle bei der Regulation von Progesteron und Östrogen – zwei Hormonen, die bei Frauen maßgeblich den Menstruationszyklus beeinflussen. Wie bereits in meinen Blogs über Endometriose und Lipödem besprochen, haben hormonelle Dysbalancen häufig weitreichende Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Frauen. Ein Mangel an Vitamin A könnte diese Probleme verschärfen, da es den Hormonstoffwechsel und die Reproduktionsfähigkeit beeinflusst.


Bioverfügbarkeit und Synergien: Was Sie wissen sollten

Vitamin A liegt in tierischen Produkten wie Retinol vor, das der Körper direkt verwerten kann. In pflanzlichen Lebensmitteln kommt es dagegen als Beta-Carotin vor, das erst im Körper zu aktivem Vitamin A umgewandelt werden muss. Diese Umwandlung ist allerdings von individuellen Faktoren wie der genetischen Veranlagung und dem Gesundheitszustand abhängig. Das bedeutet, dass manche Menschen weniger effizient Vitamin A aus pflanzlichen Quellen aufnehmen können – eine Tatsache, die bei der Planung Ihrer Ernährung berücksichtigt werden sollte.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Synergie von Vitamin A mit anderen Nährstoffen. Insbesondere mit Vitamin D und Vitamin K2 gibt es enge Zusammenhänge. Diese fettlöslichen Vitamine teilen sich Rezeptoren in den Zellen und haben viele ähnliche Funktionen, gerade was die hormonelle Regulation betrifft. Interessanterweise aktiviert Vitamin A, genau wie Vitamin D, Rezeptoren in den Zellkernen und beeinflusst so viele physiologische Prozesse.

Wie Sie bereits wissen, spielt Vitamin A eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Licht über die Augen wahrzunehmen und den Körper auf die Sonne vorzubereiten. Vielleicht können Sie sich bereits durch diesen Satz schon vorstellen, wie das Thema "Sonnenbrille" in diesen Kontext passt. Dabei schützt Vitamin A nicht nur vor UV-Schäden, sondern steuert auch die Vitamin-D-Produktion. Wie diese beiden Vitamine zusammenarbeiten und warum sie für Ihre Gesundheit unverzichtbar sind, erfahren Sie bald in meinem kommenden Blog „Vitamin A & D – Ein wirkungsvolles Duo“!


Vitamin A und Frauenleiden: Eine Parallele zu Endometriose und Lipödem

Viele Frauen leiden an hormonell bedingten Erkrankungen wie Endometriose oder Lipödem, bei denen chronische Entzündungen und Störungen im Immunsystem eine Rolle spielen. Wie ich bereits in meinen früheren Blogs erwähnt habe, kann die richtige Ernährung und eine gezielte Nährstoffzufuhr – zu der auch Vitamin A zählt – einen bedeutenden Einfluss auf den Verlauf und die Symptome dieser Erkrankungen haben. Vitamin A unterstützt nicht nur die Zellerneuerung, sondern kann auch dazu beitragen, Entzündungsprozesse zu reduzieren, die mit diesen Krankheiten häufig verbunden sind.

Ein Vitamin-A-Mangel könnte das Risiko erhöhen, dass hormonelle Störungen und damit verbundene Beschwerden wie Hautprobleme, schlechte Wundheilung oder gar Fruchtbarkeitsprobleme verstärkt werden.


Vitamin A in der Ernährung

Was sind die besten Quellen?

Um Ihren täglichen Vitamin-A-Bedarf zu decken, empfehle ich Ihnen, folgende Lebensmittel in Ihre Ernährung einzubauen:

Tierische Quellen: Rinderleber, Fischöl, Eier und begrenzt Milchprodukte wie Käse und Butter.

Pflanzliche Quellen: Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Grünkohl liefern Beta-Carotin, das Ihr Körper in Vitamin A umwandeln kann.

Angereicherte Lebensmittel: Viele Margarinen und Frühstückscerealien sind heutzutage mit Vitamin A angereichert. (Aber die zähle ich Ihnen hier nur der Vollständigkeithalber auf, empfehlen werde ich so etwas nie!)


Die empfohlene Tagesdosis (RDA) für Erwachsene liegt bei etwa 700–900µg (Mikrogramm) Retinol-Äquivalente pro Tag. Überschreiten Sie diese Menge nicht ohne Rücksprache, da eine Überdosierung von Vitamin A, insbesondere durch Retinol-Präparate, toxisch wirken könnte. Mit meiner täglichen Substitution von ca. 2.500µg Vitamin A, liege ich absolut über der RDA, aber diese Menge ist für mich optimal, denn mein Vitamin A-Blutspiegel ist damit "nur" im oberen Drittel der Referenz.


Ergänzende Details aus der Praxis:

Frau Dr. Orfanos-Boeckel weist darauf hin, dass ca. 40 % der Patienten in ihrer Praxis relativ niedrige Vitamin-A-Werte haben (300–550 µg/l). Dabei ist zu beachten, dass sich viele Menschen mit Symptomen eines Mangels erst bei sehr niedrigen Werten (< 150 µg/l) behandeln lassen, während bei Werten unter 300 µg/l bereits ein sofortiger Handlungsbedarf besteht. Interessant ist, dass selbst Menschen mit niedrigen Werten oft lange keine schweren Symptome zeigen, die auf einen Mangel hinweisen.

Ein weiteres wichtiges Detail aus der Praxis betrifft den Einfluss von Zink auf den Vitamin-A-Haushalt, da Zinkmangel die Bildung der Retinol-Bindungsproteine (RBP) beeinträchtigt und somit auch den Vitamin-A-Stoffwechsel stört. Aber Zink verdient eine eigene umfassende Betrachtung.


Fazit: Ein unverzichtbarer Nährstoff für Gesundheit und Hormonbalance

Vitamin A ist ein essenzieller Nährstoff, der für viele Funktionen im Körper unverzichtbar ist – von der Augengesundheit über die Haut bis hin zum Immunsystem und der Hormonbalance. Gerade bei hormonellen Dysbalancen, wie sie bei Endometriose oder Lipödem häufig auftreten, kann eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A unterstützend wirken. Eine ausgewogene Ernährung, die sowohl tierische als auch pflanzliche Quellen umfasst, kann Ihnen helfen, den täglichen Bedarf zu decken.

Wenn Sie mehr über Vitamin A und dessen Bedeutung für Ihre Gesundheit erfahren möchten oder sich unsicher sind, ob Sie ausreichend mit diesem Nährstoff versorgt sind, stehe ich Ihnen gerne für eine individuelle Beratung zur Verfügung.


Quellen:

  • Dr. Orfanos-Boeckel, Nährstoff-Therapie, Kapitel zu Vitamin A

  • World Health Organization (WHO). Vitamin and Mineral Requirements in Human Nutrition. 2nd Edition

  • National Institutes of Health (NIH), Office of Dietary Supplements: Vitamin A Fact Sheet for Health Professionals

  • „Retinol, Retinoids, and Carotenoids: Molecular Mechanisms of Action.” Clinical Interventions in Aging, 2014

  • Harvard T.H. Chan School of Public Health: The Nutrition Source - Vitamin A


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